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  Ausstellung
Private Bilder

1.Dezember 1991 - 1.Mai 1992


Wien, Niederösterreich

Plakataktion im öffentlichen Raum (Wien, NÖ)
Projektteam: Leo Kandl, Helmut Schäffer
Plakatflächen: Dr. Grupe Werbung, Gewista, Heimatwerbung

Kurzbeschreibung des Projektes:
Die öffentliche Bilderwelt ist von wirtschaftlicher, politischer oder ideologischer Motivation geprägt. Diese Inhalte werden einer breiten Öffentlichkeit vermittelt. In anderen Bereichen, wie Familie oder Privatleben, hat die Fotografie üblicherweise weder die Absicht noch die Möglichkeit an die Öffentlichkeit zu treten. Dieses Projekt versuchte die private Fotografie mittels Plakat in den öffentlichen Raum und damit in Diskussion zu bringen. Von Dez. 1991 bis Mai 1992 wurde je ein Bild-Plakat veröffentlicht (Plakate auf Plakatwänden, in Lokalen, Institutionen). Reaktionen von privaten und medialen Rezipienten wurden gesucht und gesammelt. Um zu den Fotos zu gelangen wurden persönliche Kontakte ebenso genutzt wie Anzeigen oder Artikel in diversen Zeitungen.
Das Projektteam Kandl / Schäffer nahm während persönlichen Besuchen bei den sich meldenden Personen die Auswahl der Fotos nach dem Prinzip "typisch privates Bild" vor. Ein anderes Auswahlkriterium war sowohl die zeitliche als auch die inhaltliche Struktur. Die Fotos wurden mit der Aufschrift "PRIVATES BILD" und einer fortlaufenden Numerierung veröffentlicht.

     

  Ausstellung
LICHT - SPIELE - FOTO - SCHLOSS

Heinz Cibulka, Helmut Schäffer
Rolf Aigner, Renate Bertlmann, Walter Berger, Tassilo Blittersdorff, Heinz Cibulka, Peter Dressler, Thomas Freiler, Ilse Haider, Franz Hubmann, Lisl Ponger, Gerhard Rühm, Didi Sattmann, Helmut Schäffer, Robert Waldl, Udo Wid
21.März 1992 - 19.April 1992

Eröffnung:21-Mär-9218 Uhr
Schloß Wolkersdorf Schloßplatz 2, A - 2120 Wolkersdorf

Photohistorische Sammlung: H.A. Steinauer "Nicht der Schrift-, sondern der Fotografieunkundige wird der Analphabet der Zukunft sein
(Lazlo Moholy-Nagy)

Kein anderes Bildmedium hat so nachhaltig und intensiv unseren Alltag, unsere Welt- und Geschichtsbilder mitgeprägt wie die Fotografie. Gerade weil sie auf so einfache Weise die Möglichkeit bietet, sich "von etwas ein Bild zu machen", hat sie bildgeschichtlich ihren festen Platz in unserer Gesellschaft bekommen.
Dennoch wissen wir erstaunlich wenig über die 150jährige Geschichte dieses Mediums, wie es sich entwickelt hat, welche technischen, sozialen und ästhetischen Ausformungen es im Laufe ihrer Geschichte gefunden hat. Die Ausstellung im Schloß Wolkersdorf bat die Gelegenheit, in Form eines didaktisch-spielerischen Parcours einigen Facetten fotografischer Bilder nachzuspüren, sie neu zu entdecken und zu erproben.
In verschiedenen, thematisch gegliederten Räumen wurden umfangreiche fotogeschichtliche und künstlerische Präsentationen angeboten. Auch die Verzahnung mit anderen Medien wurde demonstriert. Anhand zeitgenössischer künstlerischer Fotografie aus Österreich wurden den Besuchern Bildschöpfungen vermittelt, wie z.B. inszenierte Fotografie, Bildkombinationen, Fotoinstallationen und verschiedene andere Verfahrensweisen. Hier wurde die Fotografie auch als ein Mittel sichtbar, die Welt neu zu entdecken; sie ist nicht nur ein Instrument um Wirklichkeit wiederzugeben, sondern bietet gleichzeitig auch vielfältige Möglichkeiten, sie gestalterisch und kreativ zu formen.
Fotografien sind immer auch bestimmte Wahrnehmungsweisen der Welt; sie können niemals neutral sein, sondern stellen eine Interpretation des Wahrgenommenen dar.
Gerade die alltägliche Bilderflut macht eindringlich die Notwendigkeit deutlich, sich bewußt mit fotografischen Bildern auseinanderzusetzen (die fotografische Geschichte zeigt immer wieder, wie sehr mit Fotografien Menschen manipuliert wurden). Erst wenn man hinter die fotografischen Kulissen blicken kann, ist es möglich, emanzipatorisch mit diesem Medium umzugehen.

Die spielerisch-poetische Ausstellungsgestaltung ließ darüberhinaus auch erkennen, daß das Fotografieren noch immer ein Abenteuer sein kann, dem man sich aussetzen sollte.

Sammelmappe


Katalog:

     

Foto: Manfred Willmann
  Ausstellung
Rupertinum Fotopreis 1991

25.April 1992 - 24.Mai 1992

Eröffnung:25-Apr-9218 Uhr
Schloß Wolkersdorf Schloßplatz 2, A - 2120 Wolkersdorf

Kurator: Margit Zuckriegl

Alle zwei Jahre wird der "RUPERTINUM FOTOPREIS" in Salzburg vergeben. 1991 wurde der Preis Manfred Willmann zuerkannt.
Im Zusammenhang mit der Preisvergabe wird von der jeweiligen Jury aus den eingereichten Arbeiten eine Ausstellung konzipiert.
Für den "RUPERTINUM FOTOPREIS 1991" wurden 12 österreichische Fotokünstler/innen vorgeschlagen. Die Ausstellung präsentierte damit einen wichtigen Einblick in die aktuellen Tendenzen künstlerischer Fotografie in Österreich. Kennzeichnend war die große Bandbreite künstlerischer Zugriffe,Verfahrensweisen und Themata, die eine heterogene und differenzierte Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie zeigte.

Katalog:

     

Foto: Robert F. Hammerstiel
  Ausstellung
Der Stand der Dinge

Robert F. Hammerstiel
25.April 1992 - 24.Mai 1992

Eröffnung:25-Apr-9218 Uhr
Schloß Wolkersdorf Schloßplatz 2, A - 2120 Wolkersdorf

FLUSS präsentierte die umfangreiche Arbeit "Der Stand der Dinge" von Robert F. Hammerstiel. Seit 1988 entwickelte der Künstler eine dreiteilige Serie, die sich mit Alltagsobjekten und Alltagssituationen fotografisch auseinandersetzt. "Grüne Heimat", so ist der Titel des ersten Teils, reflektiert pflanzliche Architektur als soziale Identitätsfelder alltäglicher Wohnbedürfnisse; "Mittagsportraits" erweitert diese Intentionen auf die Szenerie von Mittagstischen und "Public Intimity", der dritte Teil der Trilogie, spürt der Privatheit im Öffentlichen nach.
"Der Stand der Dinge" kann als intensive und symbolisierende Fotosoziografie verstanden werden. Die konzentrierte Verfahrensweise schafft dabei eine Atmosphärik, die immer wieder auf die Abwesenheit der Personen verweist, die diese visuellen Identitäten alltäglicher Befindlichkeiten stiften.

Katalog:

     

Foto: Marie Jose und Claude Carret
  Ausstellung
Marie Jose und Claude Carret

Marie Jose, Claude Carret
30.Mai 1992 - 21.Juni 1992

Eröffnung:30-Mai-9219 Uhr
Barockschlössl Mistelbach

Zur Ausstellung:
Die fotografischen Arbeiten von Claude Carret werfen ein Licht auf eine ethnische Randgruppe, die im Volksmund Zigeuner genannt, mehr und mehr aber als Roma und Sinti angesprochen wird. Claude Carret hat mit seiner Frau Marie-Jose in der Slowakei einfache Lebensumstände dieser herumziehenden und teilweise ansässigen Menschen in einer Art dokumentarischen Fotografie festgehalten.

Katalog:

     

Foto: Carmen Oberst
  Ausstellung
Arbeiten der Workshopleiter der Weinviertler Fotowochen 1992

Carmen Oberst
26.Juni 1992 - 16.August 1992

Eine Veranstaltung im Rahmen von Weinviertler Fotowochen 1992
Eröffnung:26-Jun-92 Uhr
Barockschlössl Mistelbach

Zur Ausstellung:
Die Fotoarbeiten von Carmen Oberst sind Inszenierungen von Prozessen; sie unterliegen Wandlungen. Die Methode der Inszenierung ist nicht hauptsächlich ergebnisorientiert, sie betrifft vielmehr den Vorgang der Herstellung mit einer Wirkung auf das Werk.
Beispielsweise ist der Beginn ihrer Arbeit eine Kulissenfotografie. Carmen Oberst begibt sich in diese Kulisse, bis ein Gegenstand sich als Erinnerungsträger an ihr festkrallt. Um diese Spannung zu überwinden, nimmt sie die Spur des Gegenstandes auf; sie schneidet ein, sie setzt neue Gegenstände als Fotogramme ein, sie "übermalt chemisch", bis der Gegenstand sie losgelassen hat und metamorphorisch eine neue Spur zeichnet. Er ist dabei nicht verschwunden, sondern verbleibt als Ursprung in der Wirkung.
Analog zu diesem Vorgang ist das Braun, das bei der chemischen Übermalung erscheint, für Carmen Oberst nicht als Farbe wichtig, vielmehr als materieller Veränderungsprozeß, vergleichbar mit dem Rost als Oxydationsgeschehen. Der Künstlerin geht es um Fragen nach der Spur und ihrer Auslöschung, nach ihrer Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit in den Bildern, um das Verhältnis von Prozeß und Ergebnis, von Materie und Spur, von Raum und Zeit.


Katalog:

     

Foto: Burtscher
  Ausstellung
Arbeiten der Workshop-Teilnehmer

22.August 1992 - 3.September 1992

Eine Veranstaltung im Rahmen von Weinviertler Fotowochen 1992

Barockschlössl Mistelbach und Schloß Wolkersdorf


     

Fundstücke
Foto: Harald Gsaller
aus Katalog: Fundstücke
  Ausstellung
Fundstücke (Teil 1)

Helmut Schäffer
13.September 1992 - 11.Oktober 1992

Eröffnung:12-Sep-9218 Uhr
Schloß Wolkersdorf Schloßplatz 2, A - 2120 Wolkersdorf



Katalog: "Fundstücke"

     

Fundstücke
Foto: Harald Gsaller
aus Katalog: Fundstücke
  Ausstellung
Fundstücke (Teil 2)

Helmut Schäffer
Rolf Aigner, Max Aufischer, Ana Casas-Broda, Wolfgang Denk, Renate Bertlmann, Christian Burtscher, Heinz Cibulka, Peter Dressler, Walter Ebenhofer, Mathias Fiegl, Thomas Freiler, Magdalena Frey, Susanne Gamauf, Harald Gsaller, Robert F. Hammerstiel, Gerhard Haydn, Kurt Kaindl, Wolfgang Kammerer, Leo Kandl, Paul Albert Leitner, Carlis Leitzinger, Elfriede Mejchar, Lydia Neudeck, Ines Nikolavcic, Waltraud Palme, Christian Punzengruber, Wolfgang Raffesberg, Anton Palacious, Richtex, Andrea Sodomka, Helmut Schäffer, Andreas Scharf, Marilies Seyler, Eva Stöckl, Josef Wais, Robert Zahornicky
18.Oktober 1992 - 15.November 1992

Eröffnung:17-Okt-9218 Uhr
Schloß Wolkersdorf Schloßplatz 2, A - 2120 Wolkersdorf

Finissage und Katalogpräsentation am 14.10.1992

Unter dem Titel Fundstücke hat Helmut Schäffer für FLUSS eine Ausstellung konzipiert, die jenen fotografischen Arbeiten nachspürt, welche zum Teil beiläufig, zum Teil als Einzelbild oder als Teil einer größeren Arbeit entstanden sind, ohne daß sie seitens der KünstlerInnen dann unbedingt für eine Ausstellung vorgesehen wurden.
Schäffer "stöberte" in den Ateliers zahlreicher KünstlerInnen, suchte nach jenen Arbeiten, die letztlich die Fundstücke der Ausstellung wurden. Neben arrivierten Künstlern (Peter Dressler, Heinz Cibulka, Leo Kandl oder etwa Josef Wais) finden sich sehr viele neue Namen junger FotografInnen, die ihren künstlerischen Weg im Umfeld der Initiativen von FLUSS begonnen haben (vor allem die "Weinviertler Fotowochen" wurden ein wichtiger Katalysator für sie). Dennoch kann die Ausstellung nicht an Generationsaspekten gemessen werden, sind doch einige Arbeiten hinsichtlich ihres Entstehungsdatums sehr unterschiedlich. Für den fotokünstlerisch initiierten Ausstellungsbesucher (und Katalogbetrachter) bietet sich ein Terrain von Überraschungen. Nicht nur sind viele Arbeiten kaum ohne weiters einer/einem Künstler/in zuschreibbar, sondern es finden sich bemerkenswerte Bilder von zum Teil gänzlich Unbekannten. Das "Bildgestöber" von Helmut Schäffer erweist sich für die Atmosphäre und den Charakter der Ausstellung als faszinierend.

Es ist nicht nur eine andere Sicht auf verborgene "fotokünstlerische" Arbeiten, sondern zeigt auch sehr eindringlich, wie sehr wir immer wieder ästhetischen Verkrustungen und automatischen Zuschreibungen bzw. Kategorisierungen erliegen können, wenn wir uns nicht permanent um neue Blicke auf fotokünstlerische Arbeiten bemühen. (Auszug aus dem Vorwort im Katalog "Fundstücke", von Mag. Carl Aigner)

Katalog: "Fundstücke"

     
 
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