2011   2010   2009   2008   2007   2006   2005   2004   2003   2002   2001   2000   1999   1998   1997   1996   1995   1994   1992   1991   1990   1989  

 
     
   
 
     

Kristina Leko, On Milk and People, 2003
Kollaborationsprojekt mit 10 ungarischen und kroatischen Bauernfamilien
(Ausstellung von Haushaltsobjekten, 10 Kurzfilme, Videointerviews und Reise nach Ungarn)
  Ausstellung
„Weinviertler Fotowochen 2003 | Landscape Transfers" – Ausstellung von Arbeiten der KursleiterInnen
Heinz Cibulka, Kristina Leko
10.Mai 2003 - 1.Juni 2003
Galerie, Schloss Wolkersdorf-3.Stock (Marek-Räume) Schlossplatz 2, 2120 Wolkersdorf

Individuelle Schicksale, persönliche Erfahrungen sind die Ausgangspunkte der Arbeit von Heinz Cibulka und Kristina Leko, der beiden WorkshopleiterInnen der 15. Weinviertler Fotowochen. In unterschiedlicher Weise registrieren und “portraitieren” sie die unscheinbaren Dinge, Handlungen und Zeichen, die zu den einzelnen Personen führen. Sie nehmen den Menschen nicht als künstlerisches Material, sondern sie nehmen ihn als künstlerischen Partner ernst - und versuchen gemeinsam mit ihm, etwas über Kulturen zu erfahren, über Sozialisationen und so auch über Politik.

Lanscape Transfers soll ein Zeichen sein, dass man durch einen “anderen” (künstlerischen) Blick auf regionale Situationen einen Beitrag zu einem besseren Verständnis leisten kann. Deswegen wird der Weinviertler Heinz Cibulka in seinem Workshop die kleine kroatische Lößinsel Susak, auf der noch etwa 110 Menschen leben, durchforschen, während die kroatische Künstlerin Kristina Leko gemeinsam mit ihrer Gruppe den Menschen in Wolkersdorf begegnet, in “Zusammenarbeit mit dem portraitierten Subjekt, in der künstlerische Fähigkeiten zum Werkzeug für den freien Ausdruck dieser Person werden” (Kristina Leko).

Kuratorinnen: alien productions

Katalog:

     

Heinz Cibulka, Brdo - Berda # 94, 1976, Bildgedicht
  Workshop
Workshop mit Heinz Cibulka: Landscape Transfers
Heinz Cibulka
19.Juli 2003 - 27.Juli 2003
Insel Susak - Kroatien

Kursgebühr: 260 Euro (Anreise und Unterkunft in Susak NICHT inkludiert)

Spurensicherung als Kulturstudie

Der Ort Susak, eine kleine Insel an der kroatischen Küste bietet uns wieder eine Gelegenheit zu einem Treffen unter Freunden/Innen in einer anregenden Region. Außerhalb unserer gewohnten Umgebung, unserer gewohnten Tagesabläufe wollen wir uns mit medialen, vorwiegend fotografischen Mitteln frei machen für naive oder befreite Anschauung der von uns aufgesuchten neuen Umgebung.
Wie schon bei den Workshops in Neapel und Antwerpen setzen wir uns in einer kleinen Interessensgruppe neugierig einer unbekannten aber nicht wirklich fremden Umgebung aus.
Unser Interesse am einfachen Alltagsleben können wir hier in poetische Bild-Reihungen oder Bildgeschichten umsetzen. An gegebenen Beispielen unseres temporären Lebensraumes setzen wir unsere Analysen an, die sich linearen zweckgebundenen Denkweisen zu entziehen versuchen. Beim Erforschen der zu entdecken den Wirklichkeit werden wir zu schöpferischer Formbildung verleitet. Wir wollen Empfundenes, Gesehenes poetisch ausloten und als eine Art privater Kulturstudie auffassen.

Formulierungsleidenschaft provoziert intensive Registration von Wirklichkeit.

Meine Einstellung zur künstlerischen Arbeit
Intensiv registrierte Wirklichkeit kann zur Provokation künstlerischer Äußerungen führen.

Der Ansatzpunkt meines künstlerischen Interesses ist ursprünglich vom Stadtrand Wiens und dem angrenzenden Weinviertel in Niederösterreich ausgegangen. Eine lokale Gegebenheit, in welche ich hineingeboren wurde. Von hier weg habe ich in immer größeren ausschwärmenden Bewegungen das Spektrum des Lokalen und Urbanen vergleichen können. Ähnliches und Unterschiedliches sind sich in meinen auf diesem Weg entwickelten fotografischen Bildgedichten und Bildcollagen immer wieder gegenüber gestanden. Voraussetzung für den riskanten Fokus auf das Lokale, auf jene Orte, welche gerade meine Gegenwart bestimmten, war ein Wille zur grundsätzlichen Einsicht existentiellen Daseins.
Mein schwärmendes Interesse an nachbarschaftlichen Strukturen erweitern zwar das Kolorit meiner Bildinhalte, der formbildende Ablauf bleibt aber der gleiche.

Formulierungsleidenschaft frisst sich registrierend durch die Welt.

Die Insel Susak (Kroatien)
Der Workshop von Heinz Cibulka findet in Zusammenarbeit mit dem von vol.1 vienna betriebenen | sansego media - seminarcenter | auf der kleinen kroatischen Lößinsel Susak statt. Diese unter Naturschutz stehende autofreie Insel ist durch ihre landschaftliche Besonderheit und ihre spezielle soziale Situation (noch in den 40er Jahren von mehr als 1.600 Menschen bewohnt, leben zurzeit nur noch etwa 110 Menschen auf der Insel) ein idealer Ort für eine intensive fotokünstlerische Auseinandersetzung im Rahmen eines Workshops.
Das mitten im Dorf gelegene | sansego media - seminarcenter | bietet auf 160 m² die ideale räumliche und technische Infrastruktur dafür. Nähere Informationen zur Insel Susak, zum Seminarcenter und zu den Anreise- und Unterkunftmöglichkeiten unter:

http://www.vol-1.com/susak/

Katalog:

     

Foto: Kristina Leko, 2002
  Workshop
NACHBARN - Fotografie / Video / Klang- und Kommunikationsworkshop mit Kristina Leko (CRO)

Kristina Leko
2.August 2003 - 9.August 2003
Schloss Wolkersdorf, Seminarräume Schlossplatz 2. 2120 Wolkersdorf

Kursgebühr: 220 Euro

Zum Workshop:
NACHBARN - Fotografie / Video / Klang- und Kommunikationsworkshop mit Kristina Leko(CRO)
Eine Erkundung von Fragen: nach dem Dokumentarischen, nach sozialen Probleme und ihren Ausformungen, nach der Beziehung von individueller Existenz und sozialen Klassen, nach zwischenmenschlichen Beziehungen und sozialem Engagement, und vielleicht auch nach Aktivismus...

... Wenn es um meinen eigenen Lebenslauf geht, habe ich manchmal das Gefühl, dass nicht ich es bin, die für ihn verantwortlich wäre. Alles scheint unter Kontrolle zu sein, alles ausser ich selbst. Dabei bin ich wirklich keine Pessimistin. Im Gegenteil: ich glaube fest an die Freiheit, die persönliche Freiheit, an Demokratie und daran, dass diese Welt die beste aller möglichen ist... solange ich etwas dazu beitrage.

Natürlich würde ich mir wünschen, mehr Einfluss darauf zu haben, dass die Welt auch die beste aller möglichen bleibt, aber meine Kräfte und Fähigkeiten sind begrenzt: durch meinen Beruf etwa, oder durch meine soziale und finanzielle Situation. Ich suche ständig nach Wegen, diesen Begrenzungen zu entfliehen und einen geistigen Zustand zu erreichen, in dem ich davon überzeugt sein kann, frei zu sein. Dabei habe ich herausgefunden, dass man in irgendeiner Weise die sozialen Bedingungen thematisieren muss; und auch, dass das Schliessen von Freundschaften und herzlichen Beziehungen zu Fremden oder nur flüchtig Bekannten die fruchtbarste Aktivität ist, für die ich mich engagieren kann.

Einige Jahre lang habe ich nun schon die Qualität meiner künstlerischen Arbeit an der Intensität der persönlichen Kontakte gemessen, die während des Arbeitsprozesses entstanden. Einer Person etwas Unerwartetes und Gutes zu tun macht mich glücklich - und deswegen möchte ich beim Workshop einige dieser Ideen und Gedanken auch praktisch ausprobieren: Jede/r von uns wird RepräsentantIn eines/r unserer NachbarInnen, während er/sie an einem Foto-, Video- oder Sounddokument - einem Portrait - dieser individuellen Existenz arbeitet. Das Portrait ist eine der ältesten und dauerhaftesten Formen künstlerischen Ausdrucks seit Entstehen der Zivilisation.
Und dennoch: Ist es möglich, soziale Realitäten und Ungerechtigkeiten zu thematisieren, ohne das portraitierte Subjekt (die Person) in ein Objekt zu verwandeln, in eine blosse Illustration zu einem politischen Statement? Wie kann ich die Würde dieser einzigartigen Individualität dieser Person bewahren und gleichzeitig soziale Probleme ansprechen? Die einzige Möglichkeit, die ich gefunden habe, ist eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem portraitierten Subjekt, in der meine künstlerischen Fähigkeiten quasi zum Werkzeug für den freien Ausdruck dieser Person werden.

Liebe InteressentInnen an diesem „Nachbarn“-Workshop! Ich lade Sie ein, gemeinsam mit mir diese Möglichkeit zu versuchen...

Katalog:

     

  Vortrag
Landscape Transfer
9.August 2003 - 9.August 2003
Schloss Wolkersdorf, Vortragssaal Schlossplatz 2, 2120 Wolkersdorf

WERNER FENZ
Kunst im öffentlichen Interesse

Round-Table Gespräch mit Heinz CIBULKA, Kristina LEKO und Martin BREINDL

Beginn: 16 Uhr
Vortragssaal, Schloss Wolkersdorf

Katalog: imFLUSS - Weinviertler Fotowochen 1999 – 2003

     

  Ausstellung
Arbeiten der KursteilnehmerInnen
9.August 2003 - 31.August 2003
Schloss Wolkersdorf, Marek-Räume Schlossplatz 2, 2120 Wolkersdorf

Die KursteilnehmerInnen präsentieren in einer gemeinsamen Ausstellung ihre während der Weinviertler Fotowochen entstandenen Arbeiten.

Eröffnung: 9.8.2003 um 18 Uhr

Ausstellungsdauer: 10.8.-31.8.2003
Öffnungszeiten: Sa., So. 14-18 Uhr

Katalog:

     
 
© fotonet
   © FotoNet Austria