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Titelbild zum Katalog:Fotografien zur österreichischen Geschichte, '96
Foto:F. Altmann
  Ausstellung
Fotografien zur österreichischen Geschichte
Rolf Aigner, Ferdinand Altmann, Archiv Otto Wagner, Archiv Fam. Werndorfer, Peter Baum, Renate Bertlmann, Eva Brunner-Szabo, Günter Brus, Ana Casas-Broda, Heinz Cibulka, Walter Ebenhofer, Seiichi Furuya, Ernst Haas, Robert F. Hammerstiel, Friedl Kubelka-Bondy, Harald P. Lechenperg, Fritz Macho, Elfriede Mejchar, Inge Morath, Michaela Moscouw, Otto Muehl, Hermann Nitsch, Waltraud Palme, Didi Sattmann, Helmut Schäffer, Rudolf Schwarzkogler, Andrea Sodomka, Martin Breindl, Otmar Thormann, Karl Heinrich Waggerl, Nikolaus Walter, Franz West, Robert Zahornicky
19.Oktober 1996 - 17.November 1996
Schloß Wolkersdorf Galerieräume 1. und 2. Stock, Schloßplatz 2, A - 2120 Wolkersdorf

Fotografien zur österreichischen Geschichte
Rückwirkend in unserem Geschichtsverständnis erscheint uns das, was wir als "österreichische Geschichte" verstehen, logisch gewachsen. Auch unter Einbeziehung turbulentester Ereignisse, wie Kriege, Naturkatastrophen, persönlicher Glücksmomente oder kollektiver Erfolge, kann man die Leiter der Geschichte hinauf und hinunter gehen und sich dabei einzelne Passagen der Geschichte vergegenwärtigen.

Obwohl die Fotografie als Ausdrucksmittel erst etwas mehr als hundertfünfzig Jahre zur Formulierung und Erklärung der Welt (der selbst erfaßbaren und des sogenannten Alls) zur Verfügung steht, stellt sich diese in der scheinbar neutralen Struktur des maschinellen Bildmediums dar. Es macht uns keine Mühe, Zeiträume von 1000 Jahren und mehr mit unserem fotografischen Vorstellungsvermögen zu überblicken. Das visuelle Erscheinungsbild der Zeit wird in den letzten 150 Jahren durch das Medium Fotografie lesbar. Aber auch für die Zeit vor der Erfindung der Fotografie funktioniert unser bildhaftes Vorstellungsvemögen in gleichen Denkstrukturen. Es gibt zwar kein 1000 Jahre altes Foto, aber fotografische Bilder von einer romanischen Kirche oder einem Grenzstein aus der Zeit um 1000 herum lassen sich in einer Ebene, ähnlich wie Fernsehbilder vom Tag lesen.

Der Gang durch die "österreichische Geschichte", anhand der Bildfolge in der Ausstellung und im dazugehörigen Katalog, führte uns zu Positionen, die durch die Patina der vergangenen Zeit "österreichisch" geworden sind. Die Reihung der Bilder und Bildkomplexe im Katalog wie in der Ausstellung, wurde in poetischer Form gesetzt und erfolgte nicht nach wissenschaftlichen oder chronologischen Gestaltungsprinzipien.
Durch die so entstandene Bildfolge sollten (auch im Zusammenhang mit den Millenniumsfeierlichkeiten 1996) Assoziationen geweckt, Gedanken zum Bild Österreichs angeregt werden.

In die Ausstellung wurden eigens für diese Schau entstandene Arbeiten, Dokumentations- und Pressefotografien ebenso miteinbezogen, wie fotografische Arbeiten von österreichischen Künstler/innen, die mit der Zeit selbst Zeugnisse österreichischer Eigenart und österreichischen Geistes geworden sind.

Bei der Auswahl der Arbeiten ging es weniger um künstlerische Behauptungen zur Abgrenzung gegen Anderes, als vielmehr um intensive Lebensbezogenheit und um die Zufälligkeit des "Eigenen", das aus der Geschichte lesbar gemacht werden soll.


Katalog: lese '96: Fotografien zur österreichischen Geschichte

     
 
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