2011   2010   2009   2008   2007   2006   2005   2004   2003   2002   2001   2000   1999   1998   1997   1996   1995   1994   1992   1991   1990   1989  

 
     
    collaborationen, gruppen und offene systeme

Thematisch orientieren sich die diesjährigen Fotowochen an einem Phänomen, die in der aktuellen Kunstproduktion immer grösseren Raum einnimmt: Das Arbeiten in Kollaborationen, Gruppen und offenen Systemen. Nicht mehr die einzelkünstlerische Handlung steht im Vordergrund, sondern das Zusammenspielen und -wirken verschiedenster kreativer Kräfte und Individueen an einem Werk. Das Schaffen von kommunikativen Strukturen steht dabei im Vordergrund, aus denen im zweiten Schritt konkrete Ideen und Arbeiten gewonnen werden. KünstlerInnen und TheoretikerInnen, die solche Arbeitsstrukturen schon seit Jahren praktizieren, werden die diesjährigen Fotowochen gestalten.
 
     

Lampalzer/Oppermann, Kunst ist wie Seife, 1998
  Workshop
Lampalzer / Oppermann
Lampalzer / Oppermann
4.August 2001 - 11.August 2001
Schloß Wolkersdorf 2120 Wolkersdorf

Gerda Lampalzer / Manfred Oppermann

Gerda Lampalzer
Seit 1980 leitetende Mitarbeit in der Medienwerkstatt Wien, seit 1987 Lehrauftrag an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien
1993 Stipendium für das Progetto Civitella d`Agliano, Italien
1994 Videostipendium des BMfUK
1997 Artist in Residence bei United Media Arts Durham, Canada
Teilnahme an zahlreichen internationalen Festivals und Ausstellungen

Manfred Oppermann
Studium an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg
1986 2.Staatsexamen
1980 Aufbau der Film/Videoproduktion die thede
Seit 1980 Arbeit an zahreichen Dokumentarfilmprojekten
1997 Artist in Residence bei United Media Arts Durham, Canada
Teilnahme an zahreichen internationalen Festivals und Ausstellungen

Künstlerische Zusammenarbeit seit 1993 in den Bereichen Fotografie, Medienkunst, Film, Video, Installation

Gemeinsame Ausstellungen:
1993 Teilnahme an: „ZUR ZEIT“ Kunsthalle Krems
1995 „Fotostories“ Kunstraumgalerie Arcade Mödling
1996 „Hausgemachte Fotoserien“ KX auf Kampnagel Hamburg, Teilnahme an: „Künstlerhouse“ Passagengalerie Künstlerhaus Wien
1997 „Hausgemachte Fotoserien“ Oberrieder Stollen im Künstlerhaus Dortmund, „Experiment of the month“ United Media Arts Durham (Canada), Teilnahme an: „Karamustafa Import Export“ Wien und Istanbul
Teilnahme an: „Letzte Ankäufe“ Rupertinum Salzburg
1998 Teilnahme an: „Im Reich der Phantome - Fotografie des Unsichtbaren“ Kunsthalle Krems, Ausstellung zur Diagonale - ESC - Labor Graz, „Künstlerpaare“, NÖ. Dokumentationszentrum für Moderne Kunst St.Pölten, „SoundCalendar“ Internetprojekt im earnet
1999 Zweikanalinstalltion für MOV[CIT]IES Wien
Teilnahme an „Vinyl-Video“, Phonotaktik, Rhiz Wien, „25 Jahre für die Kunst“ NÖ. Dokumentationszentrum für Moderne Kunst St. Pölten „Kartoffel und Katharsis“ Lichtzeile im Flex Wien, www.lichtzeile.at
2000 „Made in Canada“ multimedia exhibition by Austrian artists OCAD Gallery, Toronto, „Doppeltes Spiel“ Medienwerkstatt Wien, Teilnahme an: „New Austrian Spotlight“ Marmara Universität Istanbul, „Ankauf:NÖ“ NÖ. Dokumentationszentrum für Moderne Kunst St.Pölten
1996 - 2001 „Leuchtinstallation in den reilluminierten Fahrplanzylindern“ Südbahnhof Wien

Preise

Gerda Lampalzer:
1983 Preis des belgischen Fersehens R.T.B.F. für „ASUMA“
1992 Österreichischer Förderungspreis für Videokunst
1999 Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Medienkunst

Manfred Oppermann:
Preis der Deutschen Filmkritik und Silver Plaque Internationale Filmfestspiele Chicago

Zum Workshop:
AUS ZWEITER HAND
Gerda Lampalzer und Manfred Oppermann arbeiten im Bereich der inszenierten Fotografie. Ihre Themen sind dabei oft biografischen Ursprungs, sei es in Form von Erlebtem oder Gesehenem, sei es in Form von Fundstücken aus Wissenschaft, Kultur, Medien. Die Verarbeitung ihres Ausgangsmaterials erfolgt mittels geistiger sowie materialer Manipulation: Medientheorie wird in den Arbeiten reflektiert, imitiert, persifliert, Langzeitbelichtungen, Lochkameraaufnahmen, Doppelbelichtungen etc. finden sich als stilistische Mittel. Ergebnisse werden in Form von Fotoserien, Objekten, Rauminstallationen präsentiert. Ein erzählerischer Kern bleibt stets erhalten, der selbst wieder Ausgangspunkt für neue Assoziationen und Geschichten sein kann.
Im Workshop wird an die Methode, mit vorgefundenem oder vorgedachtem Material zu arbeiten, angeknüpft. Nach dem Motto „Finden - Zeigen“ wird mit Realitätssplittern, die aus dem eigenen Lebensbereich kommen, spontan entdeckt oder vielleicht auch erfunden werden können, weitergearbeitet. Das Material wird zu neuen Geschichten, Gedanken, Formen geordnet. Fotostory und Film können dafür ebenso Pate stehen wie Objekt, Video oder Installation. Die Technik der medialen Umsetzung wird an die zu erzählende Geschichte gebunden.
„Aus zweiter Hand“ setzt sich mit der Deutung von Medienmaterial durch Interpretation auseinander. So wie durch den Klappentext eines Buches auf eine Geschichte geschlossen oder durch eine Filmbeschreibung ein Film imaginiert wird, soll daran gearbeitet werden mit den entstandenen Arbeiten erzählerische Fantasien freizusetzen.

Katalog:

     

Gertrude Moser-Wagner, POETI, 1999
Performances, Deklamationen im öffentlichen Raum
POETI, 17’, Video, Installationsfassung, 1999
Bologna, Palestra de’ Poeti, Kraftkammer im Fitness-Studio an der Via Poeti
Abb: Videostill
  Workshop
Gertrude Moser-Wagner
Gertrude Moser-Wagner
11.August 2001 - 18.August 2001
2120 Wolkersdorf Schloßplatz 2

Projekte von Gertrude Moser-Wagner beschäftigten sich in den letzten zwei Jahren, wenn nicht mit Sprache, oder Ort, dann mit Boden. Ihre internationalen Soil-Projekte untersuchen Boden auf dem unsere Füße stehen und das, was auf und unter dem Boden zivilisatorisch ab/gelagert ist (www.art-metabolism.com)
Darüber wird im Herbst ihr zweites Buch im Triton Verlag erscheinen.
Der andere große Bereich sind Kommunikationsprojekte, Forschungen und poetische Interventionen im öffentlichen Raum, Beispiel "Indicatore" (www.fotonet.at/bois).
Die studierte Bildhauerin (bei Bruno Gironcoli), die viele Jahre an der Akademie und Angewandten in Wien Lehrbeauftragte war, arbeitet seit ihrem Lecksteinprojekt (Wien 1985, Text Reinhard Priessnitz) aus einem konzeptuellen Impetus heraus, der forschend interveniert und dennoch sinnliche wie auch kommunikative Ergebnisse liefert, die sie als ihre Bildhauerei behauptet. Hauptmedium dabei sind Video und Installation.

Letzte Ausstellungen, Auswahl:
1999 Personale, Medienwerkstatt Wien;
1999 und 2001 Projekte beim OÖ Festival der Regionen;
2000 Studio D'Ars, Milano, Italien (mit Beverly Piersol); Durham Art Gallery, Durham/Ontario, Kanada (Artist in Residence); Kentler International Drawing Space, NY, USA;
2001 Galleria Leonardi V-Idea, Genova, Italien.

Zum Workshop:
PROJEKTKUNST
das Dorf, das Schloss, die Wolke

Sprache, Fundstück, Vokabel als Anlässe für Kunst Kunst ist Kunstpraxis, ist also ein zweites: Prozess. Das Denken ist geformt durch diesen Prozess und das Ergebnis ist von vornherein nicht abzusehen. Der Prozess erfolgt nach erfundenen Regeln und die Regeln formen diesen Prozess und wirken auf das Denken zurück. Forschungsimpetus, Probehandeln
Die Methode begründet den konzeptuellen Spielraum im Blick auf das was vor Augen liegt. Das Verlassen des geschützten Raumes in dem Kunst stattfindet wird geprobt. Ortsselektion (Robert Smithson). ALLES ist vorhanden, ETWAS soll entstehen. Umherschweifen.

Zusammenarbeit, Synergien, Evokationen
Das Fremde ist Motor. Kunst vertritt üblicherweise keine Ideologie, erlaubt sich daher eine widerständige Haltung und eine Frageposition, auch einen poetischen Überschwang. Vorsicht, denn was wir kennen, fällt uns nicht auf. Daher Zusammenarbeit mit anderen, das Öffnen führt neue Fragen ein.

Prozess und Ergebnis
Entfachen des Prozesses und Stoppen des Prozesses im richtigen Moment. Das Gefühl, die Intuition für den richtigen Zeitpunkt. Vermeiden der Überfülle. Welche Form das Ergebnis hat, hängt von der jeweils gewählten Methode ab. Die Inhalte entstehen als Koinzidenz und müssen erkannt werden. ALLES kann sein, ETWAS könnte sein: das Dorf, die Wolke, das Schloss.

Techniken, Medien
Techniken entwickeln sich folgerichtig: schreibend, zeichnend, filmend, fotografierend sich entscheiden. Wir nehmen in der Differenz wahr, daher ist bewusst herbeigeführte Distanz notwendig. Nicht Wirklichkeit verdoppeln. Das Medium erzeugt die Distanz. Den Anlass bedenken, die Methode berücksichtigen. Minimalisieren hin auf den Kern der visuellen Transportform.

Katalog:

     

  Vortrag
Elisabeth Wörndl (16.00 Uhr)
cym (17.30 Uhr)

18.August 2001 - 18.August 2001
Schloß Wolkersdorf, Vortragssaal 2120 Wolkersdorf

Vorträge im Rahmen der Weinviertler Fotowochen 2001.

16.00 Uhr
ELISABETH WÖRNDL
„KünstlerInnengruppen und -kollaborationen – ein Erfahrungsbericht (1994 – 2001)“

Die 1960 geborene Salzburger Fotokünstlerin Elisabeth Wörndl besuchte zahlreiche Sommerakademien (u. a. bei Verena von Gagern, Friedl Kubelka-Bondy, Michael Schmid) und absolvierte ein Studienjahr an der Glasgow School of Art (bei Thomas Cooper und Roger Palmer). Zusätzlich zu ihrer intensiven Ausstellungstätigkeit seit 1985 und ihren Studienaufenthalten und Auslandsstipendien in Italien, Grossbritannien und Frankreich widmet sie einen wesentlichen Teil ihres künstlerischen Schaffens Gruppenarbeiten (z. B. mit den mulltinationalen Gruppen FLASCH oder foreign investment) und Zusammenarbeiten mit LiteratIn-nen und Bildenden KünstlerInnen. Ihre Erfahrungen mit diesen Konstellationen bilden den Ausgangspunkt ihres Vortrags.

17.30 Uhr
cym
„cym at home“

Die Künstlerin cym studierte Graphik-Design an der Gerrit Rietveld Akademie in Amsterdam. Seit 1996 arbeitet sie als Webdesignerin. Sie lebt auf der Reise durch Europa – mit Schlafsack und Laptop – und untersucht dabei die Zusammenhänge zwischen Virtueller Realität und Realem Leben.
cym arbeitet immer wieder in Gruppenkonstellationen – so z. B. permanent mit der internationalen KünstlerInnengruppe „42“ oder vor kurzem mit Gertrude Moser-Wagner am Projekt „Web Versenken“ in Ibm. Ihre Homepage „cym at home“ (http://www.cym.net/) ist auch eine umfangreiche fotografische Dokumentation ihres Lebens – ein Tagebuch, in dem die Digitalkamera den Bleistift ersetzt hat und der Internet-anschluss das Papier – und somit ihr eigentliches Zuhause.

Anschließend findet ab 19 Uhr im Schloßhof das traditionelle Fotofest statt.

Katalog: imFLUSS - Weinviertler Fotowochen 1999 – 2003

     

  Ausstellung
Abschlußausstellung der Weinviertler Fotowochen 2001
18.August 2001 - 2.September 2001
Schloß Wolkersdorf, Marek Räume, 3.Stock 2120 Wolkersdorf

Die TeilnehmerInnen der Weinviertler Fotowochen präsentieren gemeinsam ihre in den Workshops entstandenen Arbeiten.

Katalog:

     
 
© fotonet
   © FotoNet Austria