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Zur Person

Nach einer Phase des Verschwindens ist der Mensch als „Person“ wieder in die Kunst zurückgekehrt. “Die zunehmende virtuelle Entleibung des menschlichen Körpers zeitigt mittlerweile eine unübersehbare Rückführtendenz auf die leibhaftige Erkundung der eigenkörperlichen bzw. eigensinnlichen Wahrnehmungsfähigkeit – bis an die Grenzen der physischen Belastbarkeit.” (Horst Georg Haberl)

Die künstlerische Auseinandersetzung mit der (eigenen oder fremden) Person ist jedoch komplexer und vielfältiger geworden. So nähern sich KünstlerInnen dem „Bild vom Menschen“ einerseits stärker konzeptionell, andererseits postaktionistisch (selbst-)exploitativ, oder – mit Hilfe Neuer Technologien – konstruktivistisch.

Diesen Ansätzen gemeinsam ist, dass sie die Rolle des Menschen in einer komplexer werdenden Welt thematisieren, indem sie zu ergründen versuchen was ihn in und durch seine technische Umgebung „zur Person“ macht. Foto-, Video- und andere Aufzeichnungsapparate fungieren als Spiegel und Transportmedien, um diese Erkundungen sich selbst und anderen mitzuteilen.

After a period of absence the human as a “person” is re-appearing in art again. But contemporary artists have developed a complex variety of approaches to engage themselves in the “image of the human”: strictly conceptual, (self-)exploitative, or by – means of the new media – constructivist, among others.  

     

Krzysztof Kurlowicz: Pepe, San Antonio de Ibiza, 2002
  Workshop
Krzysztof Kurlowicz
21.Juli 2007 - 28.Juli 2007
2120 Wolkersdorf Schlossplatz 2

ERSATZ

Wenn wir weggehen, hinterlassen wir Zeichen unseres Daseins. Kleine Nachrichten von uns. Wenn wir nicht da sind, können Freunde unsere Anwesenheit vortäuschen, mit unseren Gegenständen. Wenn uns ein Unfall zustößt, werden uns vielleicht „Ersatzteile“ implantiert, egal welcher Herkunft. Wenn uns neue Menschen kennen lernen, überlegen wir, ob sie uns im Ganzen oder nur von „einer Seite“ sehen. Und was ist mit unseren Schatten, unseren Gefühlen, unserer Denkart? Mit allem, was wir allein durch unsere Anwesenheit „gekennzeichnet“ haben?

Sind wir das alles, ist es ein Teil von uns, oder vielleicht nur unser Ersatz?

Ist alles auch in Wirklichkeit so, wie wir es wahrnehmen?

Mit diesen Überlegungen werden wir uns gemeinsam eine Woche lang in Wolkersdorf beschäftigen. Eine besondere Möglichkeit in diesem Workshop besteht darin, mit analogen fotografischen Methoden in der Dunkelkammer zu arbeiten. Krzysztof Kurlowicz ist ein Experte in diesen Techniken und gerne bereit, diese gemeinsam mit den WorkshopteilnehmerInnen im FLUSS-Labor zu erforschen und zu erweitern. Außerdem stehen natürlich wie immer auch die Computerworkstations zur Verfügung.

Katalog:

     

Leo Kandl, Sara London 2001
  Workshop
Leo Kandl
28.Juli 2007 - 4.August 2007
2120 Wolkersdorf Schlossplatz 2

„Wer ist der Andere?“

Das Thema meiner fotografische Arbeit: ein Spiel mit dem in Beziehnug treten und dem Verstehen des Anderen, das sich Einlassen auf eine Auseinandersetzung mit dem Anderen.
Die Auseinandersetzung ist oft kurz, ein Shooting oder kann über einen viel längeren Zeitraum gehen. Für mich ist in den meisten Fällen der kommunikative Prozess für das generieren der Bilder unabdingbar.

Die Arbeit „Free Portraits“:
Der Kontakt zu den Anderen läuft bei dieser Arbeit über die mediale Schiene: zu den Shootings werden Anonyme als Modelle über Zeitungsannoncen eingeladen.
Ich suche die Kontakte in Großstädten: NYC 2000, London 2001, Lemberg 2002, Kiew, Belgrad, Teheran 2003, Moskau 2004, 2005, Teheran, Isfahan, Jazd 2006.
Bei der Auswahl der Orte habe ich mich letztendlich auch von politischen Überlegungen leiten lassen.
Und ich bietet den Modellen für ihre Teilnahme am Fotoprojekt unentgeltich ihre Portraitfotografien an.

Gert Walden schreibt in über meine Arbeiten in New York : „Kandl intensiviert in New York, was ihn über Jahrzehnte schon beschäftigt. Die Interaktion, die Selbstdarstellung, die Beobachtung im städtischen Raum. Er löst sich allerdings sehr rasch vom allein voyeuristischen Standpunkt des Life-Fotografen. Den entscheidenden Moment des Exponieren inszeniert Kandl. Einverständnis und gegenseitiges Verständnis sind die (humanistische) Basis seiner Arbeit, der Fotograf und das Modell bringen sich zu gleichen Teilen in die Aktion ein. Kandl und seine Modelle spielen das immer neue Spiel mit der Identifikation in der Fotografie.
Dieses Ausloten der jeweiligen Befindlichkeiten, das Abbilden im Medium Fotografie mit der allgegenwärtigen Option des Spontanen machen die Abenteuer im Kopf und in den Strassen von Manhattan aus. Wer wen manipuliet, diese Frage lässt sich bei Kandls Operationsweise beantworten: es sind Geschäfte auf Gegenseitigkeit.“

Seit Jahren beschäftige ich mich mit dem Menschenbild, und es geht mir dabei um das Portrait im städtischen Umfeld, die Einbindung meiner Bilder in einen gesellschaftlichen Kontext.
Erwähnen möchte ich Werkzyklen wie „Weinhaus Wien 8“ 1979 - 81, "Straßenportraits" Wien 1981, „Polaroids“ 1978 , letztendlich „Free Portraits“ seit 1998.

Katalog:

     

  Vortrag
Zur Person
4.August 2007 - 4.August 2007
2120 Wolkersdorf Schlossplatz 2

Michael Mastrototaro (aka Machfeld):
Hello Avatar
Zur Person in Second Life


Katalog:

     

  Ausstellung
4.August 2007 - 19.August 2007
2120 Wolkersdorf Schlossplatz 2, Marek-Räume, Öffnungszeiten: SA, SO 14-18 Uhr

Marek-Räume, 3.Stock
Abschlussausstellung mit Arbeiten der TeilnehmerInnen

Katalog:

     
 
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